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Gesa Pauli berichtet von der Mark R. Isfeld Secondary School - Courtenay (British Columbia / Kanada)
Einen Erfahrungsbericht schreiben über Kanada. Hört sich ja an sich gar nicht mal so
schwierig an, aber schon jetzt weiß ich gar nicht so recht womit ich anfangen soll. Ich war von Anfang Februar bis Ende Juni in Courtenay, bzw. Royston, ein wirklich kleiner Ort nur wenige Minuten von der Stadt, wenn man sie denn so nennen möchte, entfernt. Nach einem wirklich gelungen Flug, der – wie sich später rausstellte – nicht nur insgesamt 13 Stunden, sondern eine gefühlte Ewigkeit dauern sollte, wurde ich von meiner Gastfamilie am Flughafen in Comox abgeholt. Da es schon dunkel war, konnte ich nicht viel von der Stadt sehen, aber eines war klar: groß war sie eindeutig nicht. Kaum vorzustellen, dass alleine der Gedanke an diesen kleinen, aber wunderschönen, Ort in mir so viele schöne Erinnerung an die wirklich spannendsten 5 Monate meines Lebens weckt. Am meisten habe ich mit meiner Gastfamilie erlebt, mit der ich mich schon nach einigen Tagen super verstanden habe. Klar, war es anfangs schwer „to break the ice“ wie meine Gastmutter es formulierte, als ich diesen Sommer erneut in Royston war, aber es dauerte nicht lange, und ich war kein Gast mehr, sondern ein Teil der Familie. Meine Gastmutter hatte einen Stall mit drei Pferden, zwei eigene und das einer Freundin, mein Gastvater seinen eigenen kleinen „shop“ in dem auch das Boot der Familie und zwei Quads standen. Da war es echt praktisch, dass wir nah am Wasser UND an der „Wildnis“ wohnten, da ja schließlich auch ab und zu Busse in die Stadt gefahren sind und meine Gastmutter mich auch häufig dorthin mitnehmen konnte. Außerdem hatte ich zwei jüngere Gastgeschwister, einen 11-jährigen Gastbruder und eine 13-jährige Gastschwester, mit denen ich wirklich sehr gerne viel Zeit verbracht habe, sei es im Garten, in der Stadt oder beim Wii spielen im Wohnzimmer. Meiner Meinung nach war die Familie das wichtigste an meinem Aufenthalt, wobei meine Schule, die Mark R. Isfeld Secondary School, auch viele neue Erfahrungen mit sich brachte. Ich hatte die ganze Zeit über 5 verschiedene Kurse, wobei 2 davon Sportkurse waren, die jeden zweiten Tag stattfanden. Ansonsten hatte ich noch Mathe, Englisch und Kunst. Die Lehrer sind Schülern gegenüber deutlich anders eingestellt als in Deutschland. Das Verhältnis ist viel lockerer und so wird auch der Unterricht gestaltet. Ich rate euch allerdings, wenn ihr Mathe belegt, den Kurs aus einem höheren Jahrgang zu wählen, da ihr sonst alles zum mindestens zweiten Mal hört. Falls ihr von eurer deutschen Schule keine Vorgaben bekommt, würde ich Englisch nicht wieder wählen. Im Unterricht lernt man vielleicht mehr über Shakespeare und Co, aber die wirkliche Sprachkenntnis bekommt man im Alltag. Kunst war zusammen mit Sport mein absoluter Favorit, da wir eigentlich nur praktisch gearbeitet haben, aber nicht nur mit Farbe, Pinsel oder Bleistift und Papier, sondern mit vielen verschiedenen Materialen und unserer Kreativität wurden kaum Grenzen gesetzt. Neben dem normalen Schulsport war ich im Mädchenfußballteam der Schule, mit dem wir auch oft auf Meisterschaften außerhalb der Stadt waren und zum Beispiel ein ganzes Wochenende in Millbay, in der Nähe von Victoria, verbracht haben. Einige Trips haben wir auch mit anderen Internationals gemacht, mal waren wir Snowtubing oder Skifahren/Snowboarden auf Mount Washington, der nur eine halbstündige Autofahrt entfernt liegt, oder wir waren Whale Watching in Campell River, nördlich des Comox Valley. Die meisten Wochenenden habe ich jedoch mit meiner Familie verbracht, mit denen ich einige Male Campen (was wirklich etwas ganz anderes ist als in Europa, da es keine solchen Campingplätze gibt, wie man sie von hier kennt) oder in Tofino, einem kleinen Ort an der Westküste von Vancouver Island, wo man prima surfen kann, war. In der restlichen Zeit waren wir oft zusammen mit den Quads unterwegs, im Pool im Garten schwimmen, am Comox Lake Wakeboarden, Tubing, Kneeboarden oder Wasserskifahren, oder sogar auch mal reiten, obwohl Pferde überhaupt nicht meine Welt sind. Doch nicht zu vergessen war ich im Winter fast jedes Wochenende auf Mount Washington (meine Gastmutter arbeitete dort fast jedes Wochenende), wo ich vor allem mit meinem Gastbruder immer snowboarden war. Den Rest meiner Zeit habe ich mit Freunden verbracht, wir waren zum Beispiel shoppen, im Schwimmbad oder einfach zuhause, wo man wirklich auch viel Spaß haben konnte. Zeit für Heimweh blieb da auf jeden Fall kaum. Deswegen rate ich euch, genießt die Zeit, die ihr habt, denn sie wird schneller vorbei gehen als euch lieb ist! Seid nicht schüchtern, sondern stürzt euch von einem Abenteuer in das nächste, sobald ihr die Chance dazu habt. Es gibt viel zu viele schöne Erlebnisse, die ihr verpassen könntet, wenn ihr nicht jeden Tag eures Aufenthaltes nutzt. |