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Charlotte Decker berichtet aus Belleville (Ontario / Kanada)Hallo ihr da draußen! Ich heiße Charlotte und habe das letzte halbe Jahr in Belleville in Kanada verbracht. Für alle, die noch am Überlegen sind, ob sich das mit dem Auslandjahr wirklich lohnt kommt von mir die Antwort auf jeden Fall. Die Erfahrungen, die ihr in der Zeit weit weg von allen zu Hause sammelt, kann euch keiner mehr weg nehmen und es sind vorwiegend gute! Ungefähr ein Jahr, bevor es losgehen sollte, hatte ich meine Eltern nach vielen nerv tötenden Gesprächen dazu überredet, mich für 3 Monate nach Kanada zu lassen. Ich sollte zum Semesterstart Anfang September ankommen und Ende November wieder in Deutschland einfliegen. Nach einem sommerlichen Vorbereitungswochenende in Berlin und vielen hilfreichen Briefen mit Ratschlägen ging es dann los, rein in mein eigenes großes Abenteuer. Am 3. September habe ich deutschen Boden verlassen, mit einem dicken Kloß im Hals, als es von Hannover aus losging. Zum Glück habe ich in diesem kleinen Flieger jemanden aufgegabelt, der auch in Frankfurt umsteigen und das Gate nach Toronto finden musste. Nach ein bisschen „Rumgeirre“ haben wir es dann auch geschafft und unsere Reisebegleiter und noch viele andere Austauschschüler, die alle mindestens genauso aufgeregt waren wie wir, gefunden. Entspannen war allerdings unmöglich auch, als alle auf ihren Plätzen im Flieger saßen und wir irgendwo über den Atlantik geflogen sind. Die Probleme mit dem Englisch waren bei mir alle nicht so wild. Meine Gastmutter habe ich von Anfang an super verstanden und meine Gastschwester konnte, obwohl sie schon 1 ganzes Jahr in Belleville gewesen war, auch nicht viel besser Englisch als ich. Bei meinem kleinen Gastbruder hat es eine Zeit gedauert, bis ich ihn problemlos verstanden hab, was vor allem daran lag, dass er schnell, laut und ununterbrochen geredet hat. Ich habe mich aber trotz kleiner Verständigungsprobleme schon gleich nach dem zweiten Tag super mit ihm verstanden, denn zum Basketball oder Fußball spielen muss man nicht die gleiche Sprache sprechen. (: Der erste Schultag war ziemlich aufregend, aber zum Glück hat mich meine Gastmutter morgens mitgenommen, ist noch mit mir reingegangen und hat mich nochmal umarmt, als ich dann wusste wo ich hin musste. Wahrscheinlich war ich ganz schön blass um die Nase. In der Bibliothek bin ich dann auf alle anderen neuen Internationals getroffen. Fast alle kannten sich schon untereinander, denn es hatte ein Vorbereitungstreffen stattgefunden, als ich noch in Deutschland war. Außer mir gab es noch 9 andere Deutsche irgendwie hatte ich damit gar nicht gerechnet. Der Schulalltag war beim mir total entspannt. Da ich ja erst geplant hatte, nur für 3 Monate zu bleiben, habe ich keine Vorschriften für die Fächerwahl von meiner Schule bekommen und habe also fröhlich vor mich hin gewählt und gewechselt, bis mein Stundenplan letztendlich so aussah: Nach 2-3 Monaten hatte sich mein neues Leben eingependelt und es gab nicht mehr jeden Tag Überraschungen, bei denen man immer wieder festgestellt hat, oh das ist anders als zu Hause. Die Entscheidung war gut. Ein Mädchen ist nach 3 Monaten schon wieder nach Hause gefahren und irgendwie war sie schnell vergessen, so traurig das auch war. Sportlich sah mein Alltag in Kanada ganz anders aus, als in Deutschland, denn die Schulen bieten neben den 1,5 Stunden Sport, die ich ja schon durch meinen Personal Fitness Kurs hatte, noch viele Teams, denen man, wenn man die tryouts bestanden hat, beitreten konnte. Ich war für die Herbstsaison im Basketball-Team. Wir waren auf vielen Turnieren und obwohl ich vorher noch nie gespielt hatte, habe ich von meiner Schule den Orden als ‚Best-Improved-Player‘, Sportler des Monats Oktober erhalten. Da war ich schon ziemlich stolz drauf! Im Winter habe ich dann mit Volleyball weitergemacht. Durch den Sport habe ich viele Leute in der Schule kennengelernt, ich würde euch also auf jeden Fall empfehlen, in eins der Teams zu gehen! Auch wenn ihr noch nie vorher den Ball dazu in der Hand hattet, die Trainer sind meistens super nett und es hilft auch das viele Fastfood und die Fertiggerichte wieder ein bisschen abzutrainieren. Ich kannte keinen einzigen International, der nicht zugenommen hat, darauf solltest ihr euch vielleicht auch noch vorbereiten ;) Alles in allem ging das halbe Jahr in meinem neuen Leben viel zu schnell um und ich wäre glatt noch länger geblieben. Das Einleben ist mir persönlich erst mal etwas schwergefallen, denn es hatte sich nichts verändert zu Hause. Da ich mich verändert hatte, war es am Anfang schwer wieder in die alte Routine zurückzufinden. Mit der Zeit hat sich aber auch hier alles wieder eingependelt und obwohl ich meine Gastfamilie und meine Freunde sehr vermisse, ist es auch gut wieder zu Hause zu sein. Ich wünsche euch einen tollen Aufenthalt und hoffe, dass mein Bericht ein bisschen geholfen hat, euch noch mehr vorzubereiten. Viel Spaß! (:
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